Dresden Veranstaltungen

2010 wird mit touristenunfreundlichen Wintertagen beginnen, das ist gewiss. Selbst bei fortgeschrittenem Klimawandel werden keine Badeurlauber aus fernen Ländern auf der Elbe Wasserski fahren.
Hält eine der schönsten Städte der Welt für ihre Besucher wenigstens ein besonderes Dresdenjahr bereit? 450 Jahre Kunstsammlungen. Hurra, ein Jubiläum! Und das Meissener Porzellan wird 300 Jahre alt. Wer Meißen besucht, macht vielleicht sogar einen Abstecher in die nahe gelegene Provinz Dresden.
Porzellan ist in Dresden übrigens weniger gesammelt, dafür umso mehr zerschlagen worden. Der Ruf unserer Stadt hat gelitten, aber man kann etwas daraus machen. Der Brückenstreit und die Aberkennung des Welrerbetitels waren schließlich Veranstaltungen mit größtem Eventcharakter. Mann muss das nur richtig vermarkten. In der Kunststadt Dresden könnte die Streitkultur eine neue Avantgarde von Kampfkünstlern mit um sich schlagenden Argumenten hervorbringen. Wie wäre es mit den alljährlichen “Brücken-verbinden-Auseinandersetzungen” auf den Elbwiesen? Und einem “Pop- oder Klassik-Wrestling” zwischen den härtesten Gegnern im Kulturpalaststreit? Im Kulti wäre ein neuer “Streitkultikult” geboren.
Der Umbau wird teuer. Deshalb könnte man vielleicht bei den Orchestern sparen, welche dort zukünftig musizieren werden. Bei den Bläsern zum Beispiel könnte jeder durch einen Föhn ersetzt werden. Für ungebildete Ohren geht ein Föhnkonzert auch als zeitgenössische Musik durch. Zeitgenössische Musik und moderne Baulunst haben vieles gemeinsam. Da werden gerne mal die Sinnesorgane ein bisschen gefoltert. Stimmt, das war jetzt unfair gegenüber der zeitgenössischen Musik. Apropos Baukunst. Neben der vielen anderen Nichtsehenswürdigkeiten moderner Baukunst ist auch die Straßenbahnhaltestelle am Postplatz ein architektonisches Kleinod. Die Konstruktion vermittelt den Eindruck einer Leichtigkeit, welche jeden Moment im Boden versinken möchte. Aber sie heißt Schmetterling, so bleibt uns die Hoffnung, dass sie irgendwann davonfliegen möchte. Besonders für Benutzer der ÖPNV und passanten ist sie ein gelungener Abenteuerspielplatz.

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